Am 14. April 2025 wurde bei einer Pressekonferenz in der Landespolizeidirektion Oberösterreich die Kriminalstatistik für das Jahr 2024 präsentiert.
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und der Leiter des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner gaben die aktuellen, polizeilichen Daten zur Kriminalstatistik des vergangenen Jahres bekannt. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bedankte sich gleich zu Beginn für das Engagement und den Einsatz der Kolleginnen und Kollegen. "Bei der Kriminalstatistik handelt es sich in gewisser Weise um die Leistungsschau der Polizei. Mit der aktuell hohen Klärungsquote können wir sehr zufrieden sein. Im Bundesländervergleich kann Oberösterreich eine sehr hohe Aufklärungsquote vorweisen, nämlich 61 Prozent. Zum Vorjahr ergibt das eine Steigerung um 1,6 Prozent."
Die Zahl der Anzeigen ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr (2023 - 68.571) um 1,2 Prozent auf 67.733 Anzeigen gesunken. Auch im Bereich der ausgeforschten Tatverdächtigen konnte die Zahl von 48.782 aus dem Vorjahr auf 49.149 gesteigert werden.
Bei der Internetkriminalität konnte österreichweit ein abnehmender Trend festgestellt werden. In Oberösterreich ist die Zahl von 8.571 Fällen (2023) auf 8.399 Fälle gesunken. Im Bereich der Cyberkriminalität kam es im Jahr 2024 zu 1.888 Anzeigen, wodurch sich ein Rückgang von 9,8 Prozent auf das Vorjahr ergab.
In den letzten Jahren ist oberösterreichweit im Bereich der Jugendkriminalität die Zahl der Tatverdächtigen unter 18 Jahren gestiegen. Während im Jahr 2014 5.162 Tatverdächtige angezeigt wurden, waren es 2024 bereits 7.271 Registrierungen. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist mit 7.481 Tatverdächtigen unter 18 Jahren ein leichter Abwärtstrend festzustellen.
Ein deutlicher Anstieg ist die letzten zehn Jahre bei den zehn bis 14-Jährigen mit 799 auf 1.533 Tatverdächtige zu verzeichnen. Die Zahl der angezeigten Straftaten lag 2023 bei 1.610 und ergibt im Vergleich zum Jahr 2024 einen Rückgang um 77 Anzeigen.
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl betonte abschließend drei wichtige Punkte. "Um die polizeilichen Herausforderungen weiter gut bewältigen zu können und den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen, benötigen wir die Überwachung von Messengerdiensten auch im Kriminaldienstbereich. Wir fordern sie bereits seit 2018 und sie sollte nicht nur im Staatsschutz eingesetzt werden dürfen. Sie ist für die Polizeiarbeit insgesamt von enormer Bedeutung. Mit der Ausschöpfung dieser Möglichkeit kann die Gewährleistung der Sicherheit in unserem Land weitgehend verbessert werden."
Auch im Bereich der Kinderdelikte sieht der Landespolizeidirektor dringenden Handlungsbedarf. "Insbesondere die Zahl von jugendlichen Intensivtätern ist beunruhigend und erfordert ein entsprechendes Reagieren." Damit die Ermittlungstätigkeit weiter gestärkt werden kann, sieht der Landespolizeidirektor als dritten wichtigen Punkt die Umsetzung der Kriminaldienstreform.
Der Leiter des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner betonte ebenfalls die Wichtigkeit der Überwachung von Messengerdiensten. "Wir brauchen dringend die Überwachung der Messengerdienste in der Schwerkriminalität und in der organisierten Kriminalität. Bisher haben wir wichtige Informationen von ausländischen Behörden erhalten und sind sozusagen auf ihre Unterstützung angewiesen. Es ist daher von echter Relevanz, dass wir selbst die notwendigen Erkenntnisse erlangen können."
Weitere Zahlen zu den verschiedenen Kriminalitätsbereichen können der beiliegenden Zusammenfassung entnommen werden.