Am 23. Jänner 2024 trafen sich die Mitglieder der Verhandlungsgruppe (VG) Mitte, die für Oberösterreich und Salzburg zuständig ist, in der Landespolizeidirektion OÖ.
Landespolizeidirektor-Stellvertreter Günther Humer begrüßte die Verhandlerinnen und Verhandler und bedankte sich für ihren permanenten Einsatz unter herausfordernden Bedingungen.
Derzeit zählt die VG Mitte 24 Mitglieder unter der Leitung vom Leiter des Kriminalreferates des SPK Steyr, Peter Eitzenberger. Der Einsatzbereich der VG umfasst komplexe polizeiliche Lagen, z.B. Geisellagen, Erpressungen, Entführungen, Bedrohungslagen und Suizidlagen. VG-Arbeit bedeutet überwiegend Kommunikation mit Tätern und Opfern sowie Analyse. Verhandlerinnen und Verhandler üben ihre Tätigkeit neben ihrer Arbeit in der Linienorganisation aus, meistens erfolgt ihre Alarmierung durch die LLZ aus der Freizeit bzw. zur Nachtzeit.
Die Arbeitstagung hatte den Schwerpunkt Einsatztechnik, Übungen im neuen VG-Raum Gruberstraße und Austausch der Erfahrungen aus den aktuellen Einsätzen.
Die Einsatzbilanz des letzten Jahres verzeichnet 47 Einsätze, wobei vorwiegend Bedrohungs- und Suizidlagen zu bewältigen waren. Eine besondere Anforderung an Verhandlerinnen und Verhandler ist ihre Fähigkeit, Empathie und Verständnis aufzubringen, selbst in den herausforderndsten Situationen. Ihre Aufgabe ist es, in Gefährdungssituationen eine Beziehung zu Tätern und Opfern aufzubauen, um den Einsatzverlauf in Kooperation mit Zugriffskräften positiv zu beeinflussen. Gelungener Beziehungsaufbau kann Emotionen beim Täter reduzieren und den Einsatzverlauf mitbeeinflussen. Dadurch wird oft auch das Risiko für die Zugriffskräfte reduziert. Durch die Arbeit der VG werden zahlreiche Leben gerettet und viele potenziell gefährliche Situationen ohne Einsatz von Zwangsgewalt gelöst.