Mörderische Erpressung

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Tatort in Wien Döbling im Jahr 1937.

Wien 1937: Auch zur damaligen Zeit machten die Täter keinen Halt vor der Prominenz. So wurde ein berühmtes österreichisches Schauspielehepaar Opfer einer Erpressung. Der Täter hatte jedoch nicht mit dem Engagement des Schauspielers gerechnet. Im letzten „Stück“ hieß es „Ende gut, alles gut“.

Wie jeden Tag erhielt die Schauspielerin Post wie am Tag des 12. Mai 1937. Als sie einen Brief öffnete und las, stand ihr das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben. An sie gerichtet war zu lesen: "Madame! Auf Weisung der Zentrale der Lepraisten habe ich Sie zur Zahlung von 50.000 S aufzufordern. Sollten Sie die Zahlung verweigern, dann werden Sie und Ihr Gatte das Leben in einer Lepra Anstalt beschließen. Sie und Ihr Gatte müssen an Lepra sterben, wenn Sie nicht zahlen, d.h. bei lebendigem Leib verfaulen".

Die verstörte Frau zeigte den Brief ihrem Ehemann, der sofort die Polizei verständigte. Zusammen mit den Kriminalbeamten legte sich der Schauspieler bei der Geldübergabe auf die Lauer. Das Geld wurde, wie in dem Schreiben vereinbart, in einer Kaffeedose in einem Trenagerohr bei einem Kilometerstein der Hainburger Bundesstraße Nähe Fischamend gelegt. Kurz darauf radelte ein junger Mann mit einem Fahrrad zur Stelle, stieg ab und suchte die Kaffeedose. Als der Täter fündig wurde, stieg er auf sein Fahrrad und fuhr weiter. Jedoch kam er nicht weit, denn um die Ecke stand eine weitere Polizeistreife, die den Mann in Haft nahm.

Bei einer Gerichtsverhandlung im September 1937 wurde der Erpresser zu acht Monaten Kerker verurteilt. Das berühmte Schauspieler-Duo lebte fortan wieder glücklich und zufrieden.

Quelle: Seyrl, Harald (2007): Tatort Wien, Band 2: Die Zeit von 1925 – 1944 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein


Artikel Nr: 416028
vom Montag,  16.Oktober 2023,  11:00 Uhr.

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