Blüten: Die Geldfälscher von Neubau

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Tatort in Wien Neubau im Jahr 1926.

Wien 1926: Die Presse berichtete schon seit Wochen, dass Falschgeld im Umlauf sei. In einer Trafik in Wien Neubau tauchte eine falsche 100 Schilling Banknote auf. Ausgegeben von einem Kunden, der sich mehr als verdächtig verhielt.

Es war der 30. November 1926. Die Trafikantin hatte an dem Tag wenig Kundschaft. Ein gutaussehender junger Mann betrat das Geschäft, um sich Zigaretten zu kaufen. Die Verkäuferin versuchte den Mann in ein Gespräch zu verwickeln, der jedoch wortkarg reagierte. Der junge Mann blickte unruhig um sich und wollte mit einem 100 Schilling Schein die Zigaretten bezahlen. Das seltsame Verhalten blieb der Verkäuferin nicht unbemerkt. Sie sah sich daraufhin den Geldschein genauer an und bemerkte die Fälschung. Ein Polizist stand in der Nähe des Geschäfts, den die Verkäuferin zu sich bat.

Der Polizist brachte den jungen Mann zur Polizeistation, wo er befragt wurde. Bei dem jungen Mann handelte es sich um einen Papierwarenvertreter, der eine noble Wohnung in Ottakring besaß. Bei einer Hausdurchsuchung konnten Rechnungen über Druckutensilien, Lithosteine, Druckfarbe und ein Mietvertrag über einen Magazinraum in Wien Neubau gefunden werden.

Die Kriminalisten begaben sich zu dem Magazinraum in der Kirchengasse und wurden fündig. In dem Raum war eine perfekt aufbereitete Fälscherwerkstatt mit sämtlichem Zubehör für die Herstellung von Banknoten. Ein Obsthändler war der Auftraggeber des jungen Mannes, der um 5000 Schilling die Fälscherwerkstatt eingerichtet hat.

Beide Täter wurden zu zwei Jahre schweren Kerker verurteilt. Die Druckutensilien wurden an das Polizeimuseum übergeben, wo sie sich noch heute befinden.

Quelle: Seyrl, Harald (2007): Tatort Wien, Band 2: Die Zeit von 1925 – 1944 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein


Artikel Nr: 408607
vom Freitag,  28.Juli 2023,  08:00 Uhr.

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