Die Visitenkarte

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Tatort in Wien Rudolfsheim im Jahr 1927.

Wien 1927: Im 15. Wiener Gemeindebezirk besaß ein Ehepaar einen Altkleider- und Altwarenhandel. Eines Tages im November 1927 kamen zwei Männer in das Geschäft, die an Altkleidern interessiert waren. Das Ehepaar freute sich über die neuen Kunden und hoffte auf eine erfolgreiche Verhandlung. Doch die Hoffnung sollte sich bald in Rauch auflösen, denn die zwei Männer hatten Anderes im Sinne.

Im November 1927 betraten zwei Männer den Altwarenhandel, der von einem Ehepaar in Wien Rudolfsheim betrieben wurde. Die zwei Männer zeigten sich äußerst interessiert an den Altkleidern und hinterließen eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten. Am 28. November 1927 befand sich die Frau allein im Geschäft, als die gleichen zwei Männer den Altwarenhandel besuchten. Die Geschäftsfrau bat die Männer zum Tisch, um die Verhandlungsgespräche zu beginnen. Plötzlich sprangen beide Männer auf die hilflose Frau und würgten sie bis zur Bewusstlosigkeit. Im Glauben, die Frau sei tot, nahmen sie alle wertvollen Habseligkeiten an sich und liefen aus der Wohnung.

Die Frau kam wieder zu sich und eilte zu den Nachbarn, die die Polizei verständigten. Mit der Visitenkarte in der Hand nahmen die Polizisten die Erhebungen auf. Einer der Täter hatte sogar seinen richtigen Namen auf der Visitenkarte stehen, wobei die alte Wohnadresse auf dieser vermerkt war. Der Vermieter nannte die neue Adresse des gesuchten Mannes und prompt konnten er und sein Komplize verhaftet werden.

Bei dem Täter handelte es sich um einen vorbestraften Kriminellen, der seine Umgebung mit skurrilsten Geschichten täuschte. Er simulierte täuschend echte Krankheitszustände oder erfand Morde, die nie begangen wurden. Der Täter wurde zu 15 Jahren und sein Komplize zu fünf Jahren schweren Kerker verurteilt.

Quelle: Seyrl, Harald (2007): Tatort Wien, Band 2: Die Zeit von 1925 – 1944 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein


Artikel Nr: 414602
vom Montag,  18.September 2023,  08:00 Uhr.

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