Es ist das Jahr 2019. Eine wohlhabende Unternehmerin wickelt ein Geschäft mit einem Mann ab. Doch statt dem vereinbarten Geld, bekam das Opfer vom Täter Falschgeld in einem sechsstelligen Eurobetrag überreicht.
Phänomen Rip Deal
Tätergruppen aus der Region des Westbalkans geben sich gegenüber potenziellen Opfern als reiche Geschäftsleute oder Investoren aus. Die vermeintlichen Geschäftsleute sind an Luxusgüter der Opfer wie Uhren oder Gold interessiert, die sie für eine bestimmte Geldsumme erwerben wollen. Rahmengeschäfte mit dem späteren Opfer werden nur als Vorwand durchgeführt, damit die Betrüger glaubwürdig wirken und das Vertrauen der Opfer gewinnen.
Ermittlungserfolg
Im Jahr 2018 bis 2020 verübte ein Tatverdächtiger einer agierenden Rip Deal OCG (Organizes Crime Group) drei Rip-Deals und schädigte damit die Opfer mit einer Schadenssumme von rund einer Million Euro. Die "Rip Deal Unit Vienna" ermittelte zusammen mit EUROPOL, Spanien, Italien, der Slowakei und der Schweiz intensiv nach dem Täter. Mit Erfolg. Der 36-jährige Italiener wurde im Februar 2025 in Burgenland festgenommen. Der Beschuldigte war voll geständig.
Präventionstipps gegen Rip Deal
• Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle und sehen Sie von anstehenden Geschäften ab.
• Reisen Sie für den Verkauf Ihrer – vor allem luxuriöser – Habseligkeiten nicht ins Ausland.
• Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potenzielle Käufer oder Geschäftspartner keine Anstalten macht, über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
• Stellen Sie Nachforschungen über Ihre Geschäftspartner an und lassen Sie sich Referenzen der Käufer vorweisen – gerade bei Verkäufen von Luxusgütern.
• Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeige und nicht nur im Ausland.
Artikel Nr: 442157
vom Montag,
31.März 2025,
08:00 Uhr.
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