„Das Problem mit Zitaten aus dem Internet ist, dass es schwer ist, sie auf ihre Echtheit zu überprüfen.“ – Sokrates.
Kommt Ihnen an dem obigen Zitat etwas komisch vor? Richtig! Der griechische Philosoph Sokrates lebte vor ca. 2500 Jahren und konnte aus diesem Grund das Internet nicht kennen. Die Sätze wurden ihm folglich in den Mund gelegt. So ähnlich funktionieren Deepfakes. Nur, dass es sich bei diesen meist nicht um einen harmlosen Scherz handelt.
Was ist ein Deepfake?
Bei einem Deepfake kopieren Unbekannte Videos anderer Personen, meist Prominenter, aus dem Internet, verwenden einzelne Szenen daraus oder kopieren sie mit anderen Videos zusammen. Zusätzlich schalten sie den Originalton des ursprünglichen Videos aus und geben der betroffenen Person mittels künstlich erzeugter Stimme einen neuen Text. Ein solches Vorgehen verstößt in der Regel gegen die Persönlichkeits- und Datenschutzrechte der im Video gezeigten Person. Das ist allerdings meist nur das geringere Übel an der Sache.
Wie sieht Betrug mittels Deepfake aus?
Mit mit den gefälschten Videos ist es den Täterinnen und Tätern möglich, ihrerseits im Internet betrügerische Werbung zu schalten. So tauchten in den letzten Jahren mehrfach Videos Prominenter auf, in welchen diese für angeblich sichere Online-Investment-Plattformen werben. Wer den Gewinnversprechungen glaubt und auf den unter dem Video angegebenen Link klickt, wird aufgefordert, sich zu registrieren und seine Telefonnummer anzugeben. Kurz darauf meldet sich ein vermeintlicher Investmentberater oder eine Beraterin und drängt zur Investition der ersten paar hundert Euro. Um die Anlegerinnen und Anleger in Sicherheit zu wiegen, und sie zu weiteren Investitionen zu motivieren, wird auch zunächst ein Gewinn auf der Plattform angezeigt. Fordert man allerdings eine Auszahlung des Gewinns auf das Bankkonto, wird nicht nur das Geld nicht ausbezahlt, sondern auch der angebliche Berater oder die Beraterin ist mit einem Mal nicht mehr erreichbar.
Wie kann ich mich vor solchem Betrug schützen?
• Zunächst einmal: Gehen Sie sorgsam mit Ihren persönlichen Daten um. Geben Sie beispielsweise Ihre Telefonnummer oder gar Ihre Bankdaten nur an, wenn dies absolut notwendig, bzw. die anfragende Stelle glaubwürdig ist.
• Achten Sie bei der Eingabe Ihrer persönlichen Daten auf das https://-Zeichen. Dieses signalisiert, dass die Webseite verschlüsselt ist und Ihre Daten damit sicher sind.
• Da KI und Video-Techniken immer besser werden, sind Tipps wie "Achten Sie auf unnatürliche Bewegungen oder nicht zum Text passende Lippenbewegungen der im Video gezeigten Person" nur noch sehr bedingt hilfreich. Einzig Dialekte oder Akzente können durch KI-Stimmen noch nicht wirklich glaubhaft kopiert werden.
• Recherchieren Sie stattdessen am besten über den Prominenten oder die Prominente. Meist wissen diese bereits von den gefälschten Videos und warnen selbst vor dem Betrug.
• Rufen Sie sich in Erinnerung, dass das was nach "zu gut um wahr zu sein" klingt, es meist auch nicht ist. Gewinnversprechungen in einer Höhe, die seriöse Investmentplattformen niemals versprechen würden fallen unter genau diese Kategorie.
Sie sind bereits Opfer eines Betrugs geworden?
• Setzen Sie sich am besten schnell mit Ihrer Bank in Verbindung. Eventuell können zumindest erst kürzlich getätigte Überweisungen noch gestoppt werden.
• Sollten Sie Ihre Bankdaten bekanntgegeben haben, behalten Sie auf jeden Fall Ihr Konto im Auge. Möglicherweise buchen die Kriminellen noch illegal Geld ab.
• Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Die Plattform "Watchlist Internet" bietet kostenlose Online-Seminare zum Thema "Betrug im Internet" an. Einen Link dazu finden Sie unter diesem Artikel.
Artikel Nr: 433379
vom Montag,
09.September 2024,
08:00 Uhr.
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