Durch den Ermittlungsbereich „Wirtschaftskriminalität“ des Landeskriminalamtes Wien konnte nach langen und umfangreichen Ermittlungen ein weitreichender Fall von Anlagen- beziehungsweise Investmentbetrug aufgeklärt werden.
Der Fall "Da Vinci"
Zwei österreichische Staatsbürger, zur Tatzeit 25 und 37 Jahre alt, stehen im Verdacht als Verantwortliche des Vereines "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" mindestens 300 Investoren an ihrem Vermögen geschädigt zu haben. Diesen wurde für ihre Investition in "Bitcoin" (Kryptowährung die als Wertanlage beziehungsweise als Zahlungsmittel verwendet werden kann) hohe Renditen versprochen.
Vermutlich wurden den ersten Anlegern nach dem betrügerischen "Schneeballsystem" mit dem Geld der späteren Investoren Renditen ausbezahlt. Dadurch wurden Opfer häufig verleitet weitere Beträge zu investieren.
Das angelegte Geld wurde währenddessen durch die beiden Beschuldigten zur Finanzierung eines aufwendigen Lebensstils verwendet, einen Teil davon unter anderem für Glücksspiele.
Akribische Ermittlungsarbeit
Das regelmäßige Auszahlen kleiner Beträge und ein steigender "Bitcoin"-Kurs hatten dafür gesorgt, dass die Opfer lange Zeit nicht geahnt hatten, hier Betrügern in die Falle getappt zu sein.
Erst als ab dem Jahr 2021 durch den Verein keine Auszahlungen mehr getätigt wurden meldeten sich die ersten Personen bei der Polizei.
Das Landeskriminalamt hat die Beschuldigten rasch ausgeforscht, waren diese doch im Rahmen von Videokonferenzen regelmäßig vor den Investoren in Erscheinung getreten. Hierbei haben sie sogar ihre Reisepässe in die Kamera gehalten um das Vertrauen der Anleger weiter zu festigen.
Es folgten unzählige Einvernahmen, Telefonüberwachungen, Observationen und Sicherstellungen, bis schließlich die beiden Beschuldigten Festgenommen werden konnten.
Investiert wurden 500 "Bitcoin", was dem damaligen Wert von etwa 2,7 Millionen Euro entsprach (Stand heute, Februar 2022 entsprechen 500 "Bitcoin" etwa 18,6 Millionen Euro).
Europaweit konnten bis dato 70 Opfer namentlich ausgeforscht werden, man geht aufgrund der Ermittlungen von mindestens 300 Opfern aus.
Der Hauptverdächtige sitzt in Untersuchungshaft, der zweite Beschuldigte wurde nach mehreren Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen, gegen einen dritten Beschuldigten haben sich die Verdachtsmomente nicht erhärtet und die Ermittlungen gegen seine Person wurden eingestellt.
Ende Februar findet die Hauptverhandlung am Wiener Landesgericht statt.
Mögliche Opfer, die mit dem Verein "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" Geschäfte tätigten, werden ersucht sich beim Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310 33800 zu melden.
Artikel Nr: 373058
vom Mittwoch,
16.Februar 2022,
08:30 Uhr.
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