Der ermordete Kutscher

Foto

Tatort in Wien Donaustadt im Jahr 1920

Wien 1920: Ross und Wagen waren zu der damaligen Zeit eine heiß begehrte Beute, die viel Geld einbrachte. Ein vorbestrafter Krimineller nutzte die Gelegenheit und ermordete einen Kutscher, um an das große Geld zu kommen.

Eine berittene Polizeistreife war am 26. Mai 1920 in der Wagramerstraße unterwegs, als sie einen Schuh aus einem Düngerhaufen herausragen sahen. Die Polizisten untersuchten den Haufen und konnten darunter eine männliche Leiche vorfinden. Bei dem Mann handelte es sich um einen Kutscher, der seit 18. Mai 1920 als abgängig gemeldet war. Der Kutscher lag erschossen in dem Dünger, seine Pferde und sein Wagen fehlten.

Die Ermittlungen führten die Polizei zu einem Pferdefleischhauer, wo auch der gestohlene Wagen abgestellt war.
Der Fleischhauer erzählte den Beamten, dass er die Pferde von einem Mann gekauft habe, der jedoch nach Ungarn verreist war.

Einige Tage später reiste dieser Mann wieder nach Wien, da er in Budapest wegen Schmuckdiebstahl gesucht wurde. Der vorbestrafte Kriminelle war kein Unbekannter und wurde bald von der Polizei festgenommen.
Der Täter war bereits wegen zahlreichen Einbrüchen und Überfällen in Haft, wo er Anfang 1920 ausbrach. Der mittellose Verbrecher versuchte schnell an das große Geld zu kommen. Er verfolgte den Kutscher, ermordete ihn, stahl Pferde und Wagen und verkaufte diese um eine beachtliche Summe.

Der Kriminelle wurde zu 20 Jahre schweren Kerker verurteilt. Nach fünf Jahren Haft verstarb er in der Strafanstalt Garsten.

Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein


Artikel Nr: 405726
vom Dienstag,  30.Mai 2023,  08:00 Uhr.

Reaktionen bitte an die LPD Wien

Teilen

BMI - Heute

IM wünscht Polizisten rasche Genesung

Lebensrettende Stichschutzwesten werden jedem Polizist und jeder Polizistin persönlich zugeteilt (Symbolfoto).

© BMI/Pachauer

Die Stichschutzweste verhinderte eine schwere Verletzung eines Polizisten, der am 24. Mai 2024 von einem Mann mit einem Messer angegriffen worden war.


INTERNATIONALES & EU

Tunesischer Innenminister zu Gast

Der tunesische Innenminister Kamel Fekih und Innenminister Gerhard Karner.

© BMI/Makowecz

Der tunesische Innenminister Kamel Fekih war am 15. und 16. April 2024 bei Innenminister Gerhard Karner für Arbeitsgespräche in Österreich. Im Zentrum der Gespräche standen Migration, Schleppereibekämpfung, Grenzschutz und Sicherheit.