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Love Scam

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Zugegebenermaßen: Die Vorstellung im Internet seine große Liebe zu finden, klingt einfach wunderschön! Das dachte sich auch Lisa. Bis ihr vermeintlicher Traummann plötzlich dringend Geld benötigte.

Es war ein Match, das wie für einander geschaffen schien. Alter, Hobbies, Interessen - alles schien sich perfekt zu ergänzen. Einzig, dass der Flirtpartner im Ausland wohnte, war ein wenig schade. Aber er wollte ja bald nach Österreich kommen und dann würden sie endlich richtig viel Zeit miteinander verbringen! Doch plötzlich erhielt Lisa eine beunruhigende Nachricht von ihm. Auf der Ölplattform, auf der er arbeitete, hatte es einen Unfall gegeben. Ihm selbst war nichts passiert, aber er benötigte nun dringend Geld zur Bezahlung von Löscharbeiten und Behebung von Schäden. Lisa zögerte natürlich nicht, ihrer großen Liebe zu helfen und überwies einen sechsstelligen Betrag auf das von ihm angegebene Konto. Doch damit war es bedauerlicherweise nicht getan. Denn leider befanden sich noch Personen auf der brennenden Ölplattform, welche dringend per Helikopter gerettet werden mussten. Lisas Chatpartner bat sie, dies von Österreich aus zu organisieren und schickte ihr dazu die Telefonnummer einer Rettungsorganisation. Selbstverständlich wollte Lisa auf keinen Fall, dass auf der Ölplattform jemand zu schaden kam und rief sofort die angegebene Nummer an. Der freundliche Herr am Telefon erklärte sich bereit, umgehend einen Hubschrauber zu dem Brand zu schicken, verlangte dafür allerdings seinerseits einen sechsstelligen Geldbetrag. Aber Lisa wollte unbedingt helfen und überwies auch dieses Geld. Allerdings kam einige Zeit später die nächste schlechte Nachricht: Die Polizei hatte den Piloten des Helikopters kontrolliert und festgestellt, dass er für das Aufenthaltsland ihres Traummannes keine Fluglizenz besaß. Sie wäre nun schuld, dass der Hubschrauberpilot im Ausland festsitze und müsste für seine Kaution nochmals einen fünfstelligen Geldbetrag an die Rettungsorganisation überweisen. Hier wurde Lisa allerdings misstrauisch. Das alles sah mittlerweile doch sehr nach einem Betrug aus. Kurzerhand entschied sie sich, bei der echten Polizei in Wien Anzeige zu erstatten.

Wie am oben geschilderten Fall ersichtlich ist, können Online-Liebesbetrügerinnen und –betrüger, sogenannte "Love Scammer" sehr geschickt und professionell vorgehen. Sie suchen nach Informationen zu ihren potenziellen Opfern in Suchmaschinen und den Sozialen Medien und verwenden diese um im Chat eine Vertrauensbasis zu schaffen. Wir möchten Sie aus diesem Grund noch einmal dringend bitten, sich genau zu überlegen, welche persönlichen Informationen Sie online preisgeben. Der Fachausdruck für das Recherchieren persönlicher Informationen zur Vorbereitung einer kriminellen Handlung lautet im Übrigen "Social engineering."

Recherchieren können und sollten allerdings auch Sie! Sollten Sie beispielsweise ein Profilbild Ihres Flirtpartners haben, können Sie dieses auf der Google Bildersuche hochladen. Damit können Sie die Echtheit des Bildes überprüfen und Namen und sonstige Informationen der betreffenden Person abgleichen. Scheinen beispielsweise unter demselben Foto mehrere Namen auf, ist das ein Warnsignal.

Auch wenn Love Scammer, wie bereits geschrieben, mittlerweile sehr geschickt sind, handelt es sich bei den ersten Chat- oder E-Mail-Nachrichten in der Regel um Copy & Paste-Texte, welche nur hin und wieder ein wenig abgeändert werden. Auch diese Texte kann man natürlich in eine Suchmaschine eingeben, um zu überprüfen, ob sie von einem Betrüger oder einer Betrügerin stammen könnten.

Ganz allgemein raten wir Ihnen dazu, sich ein gesundes Misstrauen gegenüber Ihren Internetbekanntschaften zu bewahren. Dies gilt natürlich erst recht, wenn diese plötzlich um Geld oder andere Wertgegenstände bitten.

Sollte trotz aller Vorsicht etwas passiert sein, scheuen Sie sich bitte nicht, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Es ist menschlich verständlich, dass die Scham auf Seiten des Opfers groß ist, allerdings helfen Sie mit einer Anzeige dabei, künftige Betrugsfälle zu verhindern, oder zumindest abzumildern.

Weitere Informationen unter:

Artikel Nr: 401099
vom Mittwoch,  29.März 2023,  08:00 Uhr.

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