Polizeiliche Jahresbilanz 2024

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© LPD Kärnten

In Kärnten wurden 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 813 Delikte mehr zur Anzeige gebracht. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um 2,3 Prozent auf nun 61,6 Prozent. Erstmals seit 10 Jahren ist die Internetkriminalität zurückgegangen – und zwar um 3,5 Prozent.

Gesamtkriminalität

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der angezeigten Delikte um 3,2 Prozentpunkte auf 26.398 erneut leicht gestiegen (2023: 25.585). Der größte Teil der 813 Delikte, die mehr zur Anzeige gebracht wurden, entfällt auf Suchtmitteldelikte (+349 Anzeigen), wobei sich dadurch die gezielt intensivierte Polizeiarbeit zur Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität positiv widerspiegelt. Auch in anderen Bereichen, wie beim Fahrraddiebstahl (+145 Anzeigen) oder Sachbeschädigungen (+151 Anzeigen) wurden Steigerungen verzeichnet. Besonders erfreulich ist die erneute Steigerung der Aufklärungsquote um 2,3 Prozent auf insgesamt 61,6 Prozent.

Gewaltkriminalität

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist für das Jahr 2024 ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Wurden im Jahr 2023 noch 4.270 Anzeigen erstattet, so waren es im Jahr 2024 um 38 Anzeigen weniger, was einem Minus von 0,9 Prozent entspricht. 860 Straftaten entfielen dabei auf den Bereich Gewalt in der Privatsphäre, was einem Rückgang von 7,2 Prozent in diesem Segment entspricht (2023: 927).

In 90 Fällen kam eine Stichwaffe als Tatmittel zum Einsatz. Damit sind Stichwaffen immer noch das häufigste Tatmittel, allerdings gab es dabei einen deutlichen Rückgang zum Jahr 2023 (112). 2024 mussten erneut vier vollendete Morde erfasst werden, bei denen zwei weibliche (2023: 2) und zwei männliche Personen (2023: 2) getötet wurden. Eine Steigerung war bei den Raubdelikten zu verzeichnen. In Summe wurden im Jahr 2024 70 Delikte aus diesem Bereich angezeigt, das entspricht einem Plus von 12 Delikten im Vergleich zum Vorjahr. Im Vordergrund steht hier als Beschaffungs- bzw. Begleitkriminalität der sog. "Straßenraub" an öffentlichen Orten bzw. auch Raub in Wohnungen, vorwiegend aus dem Suchtgiftmilieu.

Eigentumskriminalität

Im Bereich der Eigentumskriminalität war in Summe ein leichtes Plus von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich mit dem Vorjahr zu verzeichnen. Insgesamt 6.290 Delikte wurden hier zur Anzeige gebracht, während es im Jahr 2023 insgesamt 6.185 Delikte waren. Auf Einbruchsdiebstähle entfielen im letzten Jahr 2.096 Delikte. Die Aufklärungsquote konnte erneut leicht gesteigert werden, nämlich auf 31,9 Prozent (2023: 31,8 Prozent), was dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre entspricht.

Bei Einbruchsdiebstählen in Wohnraum konnte ein deutliches Minus von 12,9 Prozentpunkten verzeichnet werden, was über dem bundesweiten Schnitt liegt. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 276 Delikte zur Anzeige gebracht. Sowohl die Einbrüche in Wohnungen (-14,1 Prozent) als auch die Einbrüche in Wohnhäuser (-11,0 Prozent) waren im letzten Jahr rückläufig.

Suchtmittelkriminalität

Im Vorjahr wurden kärntenweit 2.676 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, was einem Plus von 15,0 % im Vergleich zum Jahr 2023 entspricht, in dem 2.327 Delikte angezeigt wurden.

Das Bundesland Kärnten ist aufgrund seiner geografischen Lage ein Seitenstrang der Balkanroute und dient daher als Transit- und Endabnehmerland für Drogen, die über Slowenien nach Kärnten eingeführt werden. Dabei kann vor allem der Schmuggel von Heroin und Kokain, sowie im geringen Maße Cannabisprodukte, festgestellt werden. Die eingeführten Drogen gelangen sowohl in den Städten als auch in den Bezirken an Endabnehmer und Subdealer zur Verbreitung. Bei den Schmuggelfahrten werden sämtliche Grenzübergänge genutzt. Die Suchtgiftmengen, die geschmuggelt werden, variieren von Kleinmengen (je nach Drogenart unterschiedlich) bis hin zu Großmengen (Kilobereich und mehr).

Internetkriminalität

Im Bereich der Internetkriminalität konnte erstmals in den letzten zehn Jahren ein Rückgang verzeichnet werden. Die Anzahl der angezeigten Delikte lag 2024 bei 3.100, was einem Minus von 3,5 Prozentpunkten entspricht (2023: 3.212 Delikte). Zugleich konnte mit der Zahl von 1.313 geklärten Delikten ein neuer Höchstwert erzielt werden, dieser war um 9,3 Prozent höher als 2023 (1.201 geklärte Delikte). Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte auf 42,4 Prozent.

Der Großteil der Delikte entfällt in diesem Bereich auf den Internetbetrug. Auch hier konnte im Vergleich zu 2023 ein Minus von 4,5 Prozent auf 1.806 angezeigte Delikte verzeichnet werden (2023: 1.892 Delikte). Parallel dazu konnte auch hier die Aufklärungsquote um 5,1 Prozentpunkte gesteigert werden. (2024: 38,9 Prozent; 2023: 33,8 Prozent).

Die Polizei setzt hier auf intensive Präventionsarbeit und legt den Focus auf professionelle Ausbildung in diesem Deliktsbereich. Dazu wurde in den Räumlichkeiten der Landespolizeidirektion ein "Cybercrime-Training-Center" (CCTC) errichtet, in welchem alle Kärntner Polizistinnen und Polizisten auf die Herausforderungen in der Cybercrime-Bekämpfung vorbereitet werden.

Wirtschaftskriminalität

Im Bereich der Wirtschaftskriminalität war im letzten Jahr vom hohen Niveau aus dem Jahr 2023 ein leichter Rückgang von 2,3 Prozent auf 4.738 Delikte zu verzeichnen (2023: 4.851). Der Großteil der Delikte entfällt auf Betrugsdelikte. Im Jahr 2024 wurden 3.291 Betrugsdelikte zur Anzeige gebracht, das entspricht einem leichten Rückgang um 100 Anzeigen im Vergleich zu 2023. Die Anzahl an Trickbetrügen sank vom hohen Wert aus dem Jahr 2023 (185) deutlich, um 40,0 Prozent, auf 111 angezeigte Delikte im letzten Kalenderjahr.


Artikel Nr: 442853
vom Montag,  14.April 2025,  11:00 Uhr.

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