Lichtbildveröffentlichung – weitere Opfer vermutet
• 44-jährige selbst ernannte ‚Schamanin‘ namens ‚Amela‘, österreichische Staatsbürgerin mit serbischer Herkunft, ausgeforscht
• 29-Jähriger wegen Verdachts der Beitragstäterschaft festgenommen
• 2-stelliger Millionenbetrag an Bargeld, Gold und Schmuck nach angeordneter Hausdurchsuchung sichergestellt
• Offensichtlich weitere Tatorte im deutschsprachigen Raum, insbesondere in der Schweiz und Deutschland
• Weitere Opfersuche – Hinweise erbeten
Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, ist es nach akribischen Ermittlungen und maßgebender Mithilfe der Bevölkerung gelungen, eine ‚Schamanin‘ auszuforschen, die ein weibliches Opfer mit vorgetäuschten wahrsagerischen Kräften betrogen und von ihr über 730.000 Euro an Bargeld ergaunert hat.
Bei der flüchtigen Beschuldigten handelt es sich um die 44-jährige österreichische Staatsbürgerin Mariana M. Gegen sie besteht ein europäischer Haftbefehl, nach ihr wird gefahndet.
Die Beschuldigte ging im konkreten Fall so weit, dem Opfer einzureden, eine nahe Angehörige sei verflucht und dass sie deren Tod voraussehe. Um diesen angeblichen Fluch zu brechen, verlangte die Beschuldigte dann den hohen sechsstelligen Eurobetrag für "Reinigungsrituale".
Nachdem der Beschuldigten vom Opfer in mehreren Raten mehr als 730.000 Euro übergeben wurden, brach ‚Amela‘ den Kontakt mit dem Opfer ab, indem dem Opfer von einer anderen weiblichen Person telefonisch mitgeteilt wurde, dass die ‚Schamanin‘ aufgrund des ‚Reinigungsrituals‘ in ein schweres Koma gefallen sei.
Bei den weiteren Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich wurde bei einer von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordneten Hausdurchsuchung durch Bedienstete des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Betrug, und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, gemeinsam mit Einsatzkräften des Einsatzkommandos Cobra/Direktion für Spezialeinheiten, in einem Haus im Bezirk Mödling in einem Tresor Schmuck, Gold, hochpreisige Armbanduhren und Bargeld in der Höhe eines 2-stelligen Euromillionenbetrages sichergestellt.
In diesem Tresor befanden sich neben 4,1 Millionen Euro Bargeld unter anderem auch 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,5 Mio Euro), 5.100 US-Dollar und 500 Deutsche Mark, weshalb von den Ermittlern ausgegangen wird, dass die Beschuldigte bzw. die Tätergruppe auch Opfer nicht nur in Österreich, sondern auch im gesamten deutschsprachigen Raum, insbesondere in der Schweiz und Deutschland, mit demselben Modus Operandi massiv finanziell geschädigt haben.
Hinsichtlich der Bewertung des Schmuckes wurde von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Sachverständiger bestellt, der die Echtheit und den Wert der Schmuckstücke bestimmen wird.
In den Vormittagsstunden des 3. Februar 2025 wurde der 29-jährige Sohn der Beschuldigten und gleichzeitiger Hausbesitzer des Hauses im Bezirk Mödling in Wien wegen Verdachts der Beitragstäterschaft festgenommen und über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die do. Justizanstalt eingeliefert.
Die beigeschlossenen Lichtbilder zeigen Okkult-Gegenstände, die eventuell bei den Séancen verwendet worden sein dürften, sowie diverse Schmuckgegenstände und Münzen, die möglicherweise den Opfern im Zuge von Betrugshandlungen herausgelockt wurden.
Weitere etwaige Opfer der mutmaßlichen Betrügerin im In- und Ausland werden dringend gebeten, die Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ unter der Telefonnummer +43 59133-30-3333 zu kontaktieren. Ebenso werden Hinweise zum Aufenthalt der Beschuldigten erbeten. Die Hinweise werden auf Wunsch auch vertraulich behandelt.
+++ UPDATE +++
• Weitere Festnahmen im gegenständlichen Fall
• Neuerliche Sicherstellung von mehreren Kilogramm Feinsilber sowie Bargeld, Gold, Schmuck und Luxusuhren mit einem noch festzustellenden Wert
• Internationaler Haftbefehl gegen Mariana M. alias ‚Amela‘
• Weitere Opfersuche – Hinweise erbeten
In Ergänzung zur Presseaussendung vom 10. Februar 2025 wird seitens der Landespolizeidirektion Niederösterreich mitgeteilt, dass es am 17. Februar 2025 in Maria Enzerdorf, Bezirk Mödling, zu zwei weiteren Festnahmen und zur Sicherstellung von mehreren Kilogramm Feinsilber sowie Bargeld, Gold, Schmuck und Luxusuhren, mit einem noch festzustellenden Wert, gekommen ist.
Im Zuge der Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, wurde am 17. Februar 2025 über Auftrag der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien eine weitere Hausdurchsuchung im Haus des 29-jährigen Beschuldigten in Maria Enzersdorf durchgeführt, wobei neben der weiteren Sicherstellung von Feinsilber, Bargeld, Schmuck, Gold, Luxusuhren, Waffen und Munition auch die in Wien gemeldete, 29-jährige österreichische Staatsbürgerin Dona D. alias ‚Anna‘ wegen Verdacht des gewerbsmäßigen schweren Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung festgenommen und in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert wurde. Sie machte von ihrem Entschlagungsrecht gebrauch.
Ebenfalls festgenommen wurde am 18. Februar 2025 ein 47-jähriger österreichischer Staatsbürger wegen Verdachts der Geldwäsche und des Verdachts der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.
Über Auftrag der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wird das Lichtbild der Dona D. alias ‚Anna‘ zwecks Opfersuche veröffentlicht. Die Beschuldigte steht ebenfalls in Verdacht, Okkult-Betrügereien begangen zu haben.
Zu der mittels internationalen Haftbefehls gesuchten 44-jährigen Mariana M. alias ‚Amela‘ werden weitere Lichtbildaufnahmen der Beschuldigten mit geänderter Haarfarbe veröffentlicht. Die Lichtbilder stammen von einer gerichtlichen Verurteilung wegen Okkultbetruges in Deutschland.
Etwaige weitere Opfer im In- und Ausland werden nochmals dringend gebeten, die Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ unter der Telefonnummer +43 59133-30-3333 zu kontaktieren. Ebenso werden Hinweise zum Aufenthalt der Beschuldigten Mariana M. erbeten. Die Hinweise werden auf Wunsch auch vertraulich behandelt.
Präventionstipps der Polizei:
• Skepsis ist der beste Schutz: Seien Sie kritisch gegenüber Versprechen, die zu schön sind, um wahr zu sein. Hinterfragen Sie die Fähigkeiten und Motive der Anbieter.
• Recherchieren Sie: Informieren Sie sich über die Hintergründe der Anbieter. Gibt es Bewertungen von anderen Kunden? Sind sie Mitglied in einem seriösen Verband?
• Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, vertrauen Sie auf Ihre Intuition und gehen Sie lieber.
• Reden Sie mit Freunden und Familie: Sprechen Sie über Ihre Erfahrungen mit anderen. Oftmals hilft schon ein offenes Gespräch, um sich vor Betrug zu schützen.
• Holen Sie sich professionelle Hilfe: Wenn Sie das Gefühl haben, Opfer von Okkultbetrug geworden zu sein, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Artikel Nr: 440042
vom Montag,
10.Februar 2025,
09:30 Uhr.