Polizeiliche Kriminalstatistik 2019

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Niederösterreich: geringes Ansteigen der Straftaten, leicht sinkende Aufklärungsrate

In Niederösterreich stieg 2019 die Zahl der erstatteten Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr leicht. Die Eigentumsdelikte sind rückläufig, die Zahl der Anzeigen wegen Straftaten im Internet ist hingegen weiter gestiegen. Somit bleibt die Internetkriminalität weiterhin eine große kriminalpolizeiliche Herausforderung. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).

2019 bearbeitete die Polizei in Niederösterreich insgesamt 68.996 Anzeigen. In 5.730 Fällen blieb es dabei beim Versuch. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2018 eine Steigerung von 2,8 Prozent bzw. ein Plus von 1874 in absoluten Anzeigenzahlen.
Die Aufklärungsquote sank um 0,8 Prozentpunkte und liegt bei 52,8 Prozent.

Über die Tatverdächtigen
Insgesamt wurden 44.048 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2018 ist das ein Plus von 2,2 Prozent. 14.618 Tatverdächtige waren keine österreichischen Staatsbürger. Der Anteil der Fremden an den Tatverdächtigen lag somit bei 33,2 Prozent (2018 waren es 33,1 Prozent). Zu den häufigsten Herkunftsländern der Tatverdächtigen zählten 2019 Rumänien (2103), Slowakei (1172), Türkei (1075), Serbien (1048) und Ungarn (1024).

"Vorweg bedanke ich mich für das Engagement unserer Polizistinnen und Polizisten in Niederösterreich, die durch ihre professionelle Arbeit zu diesem sehr guten Ergebnis im Jahr 2019 wesentlich beigetragen haben", so der stellvertretende Landespolizeidirektor GenMjr Franz Popp, BA MA. "Gleichzeitig gilt mein Dank aber auch der Bevölkerung in Niederösterreich für die raschen Kontaktaufnahmen bei verdächtigen Wahrnehmungen. Dadurch können wir die notwendigen Ermittlungen sofort aufnehmen und Straftaten klären."

HR Dr. Rudolf Slamanig, stellvertretender Landespolizeidirektor, freut sich, "dass die Bevölkerung in Niederösterreich die Präventionstipps der Polizei und des Landes Niederösterreich, insbesondere im Bereich des Schutzes des Eigenheimes, im hohen Maße angenommen hat. Das zeigt sich besonders auch in der sehr erfreulichen Abnahme bei Einbrüchen in Wohnhäuser und Wohnungen auf den tiefsten Wert seit zehn Jahren. Ich bedanke mich deshalb auch beim Land Niederösterreich für die sehr gute Zusammenarbeit."


Leichter Anstieg bei der Gewaltkriminalität in Niederösterreich
9.233 Gewaltdelikte wurden 2019 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Das entspricht einem Anstieg von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 86,8 Prozent und ist im Vergleich zu 2018 um 0,6 Prozentpunkte gesunken.
31,4 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das ist ein Anstieg um 2,4 Prozentpunkte. Insgesamt wurden 10.667 Menschen Opfer von angezeigten Gewalttaten, in 3.930 Fällen (36,8 Prozent) gab es keine Beziehung zwischen Täter und Opfer, in 6.737 Fällen (63,2 Prozent) gab es ein Bekanntschafts-/Verwandtschaftsverhältnis.
2019 wurden 15 vollendete Morddelikte statistisch erfasst, bei denen 14 Frauen und drei Männer getötet wurden. Eine Steigerung (19,7 Prozent) ist im Bereich der Raubkriminalität zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2018 137 Fälle wurden 2019 164 Delikte statistisch erfasst.
Leicht gesunken sind die Anzeigen im Zusammenhang mit Vergewaltigung. Belief sich die Zahl der Anzeigen im Jahr 2018 auf 157, so sank die Anzahl bei dieser Deliktsform 2019 auf 143 Fälle.

Zur leichten Steigerung der Gewaltkriminalität, insbesondere zu den Morddelikten, führt der Leiter des Landeskriminalamtes, Bgdr Omar Haijawi-Pirchner, BA MA, aus, "dass in diesem Zusammenhang Arbeitsgruppen und Initiativen von Politik, Polizei, Opferschutz, etc. eingerichtet wurden, um im Bereich des Opferschutzes allfällige gesetzliche und sozialpolitische Erfordernisse festzustellen bzw. Anpassungen durchzuführen. Die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit dem Gewaltschutzzentrum NÖ wird 2020 noch weiter verstärkt."

Weniger Eigentumsdelikte
Es wurden 2019 in Niederösterreich 22.673 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um 4,2 Prozent weniger als im Jahr davor. In 5.713 Fällen blieb es beim Versuch.
Die Aufklärungsquote sank um 0,9 Prozentpunkte und lag bei 25,2 Prozent.
34,1 Prozent der Tatverdächtigen waren Fremde, das ist ein Zuwachs um 3,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
1.407 Anzeigen wegen Einbruchs in einen Wohnraum (Wohnhaus oder Wohnung) wurden gemeldet, das entspricht einer Abnahme von 26,8 Prozent zum Vorjahr und ist der tiefste Wert seit zehn Jahren.
Der Diebstahl von Kfz ist 2019 mit 494 angezeigten Delikten erneut gesunken (2018 waren es 514).

Kriminalität verlagert sich ins Internet
Die angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 35,1 Prozent, die Aufklärungsquote liegt bei 35,4 Prozent (4.069 im Jahr 2019 gegenüber 3.011 im Jahr 2018).
2019 wurden 743 Straftaten registriert, die unter Cybercrime im engeren Sinne fallen. Dies entspricht eine Zunahme von 64,8 Prozent (2018 waren es 451 Delikte).
Im Bereich des Internetbetruges wurden 2019 2.628 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von 29 Prozent (2018 waren es 2.036 Delikte).

Suchtmittelkriminalität: Anzeigen stiegen leicht
2019 wurden in Niederösterreich 5.115 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität erstattet, das bedeutet einen Zuwachs von 0,7 Prozent (2018 waren es 5.082 Anzeigen).


Artikel Nr: 342285
vom Freitag,  08.Mai 2020,  11:11 Uhr.

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