Oft sind es die Kleinsten, die besonderen Schutz vor äußeren Einflüssen benötigen.
Gefahren für Kinder gib es nicht nur im Haushalt oder im Straßenverkehr. Manchmal gibt es da auch ganz einfach eine Situation, die plötzlich, unerwartet und für ein Kind oft unverständlich auftaucht. Eine Gefahr, die ein Kind nicht als solche erkennt oder wahrnimmt, weil sie entweder bereits bekannt sind oder nicht als solche verstanden werden können.
Sexueller Missbrauch von Kindern tritt zum überwiegenden Teil innerhalb des Bekanntenkreises oder im erweiterten Familiengefüge auf. Aber auch außerhalb des Familienverbandes kann ein Kind mit sexualisiertem Verhalten in Kontakt geraten. Dies geschieht in den meisten Fällen plötzlich und ohne direkte Wahrnehmung durch den/die Erziehungsberechtigen oder Aufsichtspersonen.
Der Weg in die Schule, der Außenbereich von Kindergärten oder Schulen aber auch der Spielplatz – all dies sind Orte, an denen Kinder trotz ausreichenden Schutzmaßnahmen oftmals in den Mittelpunkt von Pädophilen geraten können.
TIPPS für Erwachsene:
• Vermitteln Sie Ihrem Kind bereits in frühen Kindesjahren, dass es selbst über den eigenen Körper
entscheiden darf und Berührungen selbstbestimmt zulassen oder abweisen kann.
Dies muss gegenüber jedermann – auch gegenüber Familienangehörigen – gelten!
• "Laut sein" ist gut – Erklären Sie Ihrem Kind, sich in bedrohten Situationen durch Rufe oder lautes Schreien
auf sich aufmerksam zu machen!
• In Kindergärten, Schulen oder Betreuungseinrichtungen empfiehlt es sich, ein "Codewort" zu vereinbaren,
um anwesende Eltern oder Betreuer auf eine unangenehme oder bedrohliche Situation aufmerksam zu
machen.
• Selbst – Bewusst – Sein! Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes in sich selbst. Vermitteln Sie dem
Kind, sich in Notsituation an andere Personen zu wenden und um Hilfe zu fragen.
• Wegstrecken, die vom Kind ohne Begleitung einer Aufsichtsperson unternommen werden (z.B. Schulweg),
sollten im Idealfall gemeinsam mit anderen Kindern zurückgelegt werden!
• Üben Sie mit Ihrem Kind diese Wegstrecken. Vereinbaren Sie "Rettungsinseln" auf diesen Wegen
(Geschäfte, Lokale, Menschen), die das Kind im Notfall aufsuchen und um Hilfe bitten kann.
• Schutz und Höflichkeit! Wenn Ihr Kind fremde Personen "siezt", nimmt die Umgebung wahr, dass das Kind
die kontaktsuchende Person nicht kennt.
• Erklären Sie Ihrem Kind, keine Geschenke oder Süßwaren von fremden Personen anzunehmen oder sich
versprechen zu lassen.
• Vermitteln Sie Ihrem Kind, die Wohnungstüre niemanden zu öffnen, der sich nicht im Vorfeld bereits
angekündigt hat – informieren Sie Ihr Kind außerdem, wenn Sie Besuch erwarten!
Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes!
Wer lernt, auf seine Gefühle zu hören, seine Standpunkte zu vertreten und mit diesen auch wahrgenommen zu werden wächst zu einem selbstbewussten Menschen heran, der sich selbst durch seine Handlungen oftmals selbst gegen Einflüsse von außen zur Wehr setzen kann!
Artikel Nr: 349205
vom Dienstag,
15.September 2020,
10:44 Uhr.
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